Informationen – Schindelarten
Schindelarten
Verschiedene Arten der Holzschindel
Die älteste Form der Dachdeckung ist das Eindecken mit Schindeln. Schon in grauer Vorzeit wurden flache Steine schuppenförmig über dem Dach ausgelegt, sodass das Wasser ablaufen, aber nicht in die Behausung eindringen konnte. Statt Steinen wurden damals zuweilen auch Rindenstücke benutzt – so zum Beispiel auch bei den Ureinwohnern Nordamerikas. Später verwendete man dann erste richtige Holzschindeln, die sog. Legschnindeln, die ihrerseits wiederum mit Steinen beschwert wurden. Eine weitere Form sind aus Ton gebrannte Schindeln, die von den alten Römer “scandula” genannt wurden. Generell können Schindeln überall dort zum Einsatz kommen, wo Dachziegel und Dachsteine nicht verwendet werden können – wie z.B. an extremen Steildächern, an runden Dächern, an Kirchtürmen, etc.
Die Holzschindel – in den Alpenländern nach wie vor ein modernes Bauprodukt mit viel Tradition. Sie werden auch heute noch in speziellen Handwerksbetrieben angefertigt. Dazu wird zunächst ein Holzstammabschnitt gespalten. Verschieden Holzarten eignen sich grundsätzlich für die Schindelfertigung dazu gehören Eichen-, Buchen-, Lärchen-, Fichten- aber vor allem auch Zedernholz. Der Holzschindelmacher benutzt dabei ein Spaltbeil, die Schindeldeckhacke und das Reifmesser. Gespaltene Schindeln sind wesentlich haltbarer, da beim Spaltvorgang das Holz entlang der Faser zerteilt wird und in der ganzen Schnittlänge unzerstört bleibt. Gesägte Schindeln, die natürlich auch hergestellt werden, werden vorzugsweise zur Fassadengestaltung eingesetzt, während sich zur Dacheindeckung besonders gespaltene Schindeln aus Eiche, Rotzeder, Alaska-Zeder oder Lärche bewährt haben. Falsch ist die Annahme, Holzschindeln seien nicht haltbar, weil das Holz doch dauernd dem Regen oder gar Schnee und Eis ausgesetzt sei. Holz, das abtrocknen kann, überdauert Jahrhunderte, wie jedermann an einem alten Fachwerkhaus nachverfolgen kann. Und so schließen sich die Holzschindeln bei Regen und wölben sich bei Trockenheit auf, um dabei gut durchlüftet zu werden und die Feuchtigkeit wieder abzugeben. Fachleute sprechen dabei vom “Tannenzapfen-Effekt”, wie denn auch die Eindeckung mit Holzschindeln an einen Tannenzapfen erinnert. Holzschindeln werden in einer Vielzahl von Breiten und Längen hergestellt.
Trotz unterschiedlicher Eignung der einzelnen Holzarten, gibt es eine Reihe von Charakteristika, die alle Holzarten gemeinsam haben:
Charakteristika der Holzschindel
- Regenwasser läuft immer parallel zur Holzfaser ab
- Die mehrlagige Deckung ist der Natur nachempfunden – erinnert an die schuppige Oberfläche eines Fisches
- Durch das Überlappen der spaltrauhen Flächen können Feuchtstau und Fäulnisnester vermieden werden
- Alle verwendeten Holzarten sind grundsätzlich wetterfest und resistent.
Auf Wunsch auch individuelle Anpassung bzw. Herstellung.
Für individuelle Beratung sprechen Sie mich bitte an und wir vereinbaren einen Beratungstermin!